Frühlingskonzert 2018 - In 80 Tagen musikalisch um die Welt

von Edgar Straumann

Die Musikgesellschaft Oensingen präsentierte an ihrem Frühlingskonzert Schauplätze auf der ganzen Welt. Trotz Champions League Final und schönem Grillwetter war der Bienken-Saal praktisch bis auf den letzten Platz besetzt.

Trotz Champions League Final und Grillwetter war der Bienken-Saal anlässlich des Frühlingskonzertes der Musikgesellschaft Oensingen praktisch bis auf den letzten Platz besetzt. Ein klares Zeichen dafür, dass authentische Musik, live dargeboten, nach wie vor beliebt und geschätzt wird. Da nimmt man auch gerne einen leichten Patzer, der nicht wie in einem Aufnahmestudio einfach weggeschnitten werden kann, in Kauf.

Wenig oder fast gar nichts hätte beim Eröffnungskonzert mit der Young Concert Band Oensingen-Kestenholz, unter der Leitung von Roger Meier, weggeschnitten werden müssen. Das mit 36 Musikantinnen und Musikanten sehr gut besetzte Ensemble bot mit seinem vier Titel umfassenden Programm eine höchst bemerkenswerte Leistung. Es waren jene vier Vorträge, welche anlässlich des Jugendmusiktages vom Sonntag, 10. Juni, in Mümliswil vor Experten vorgetragen werden. Die Ausgangslage ist jedenfalls vielversprechend. Die überzeugend aufgetretenen Solisten wie auch alle andern Bläserinnen und Bläser vermochten die teils sehr anspruchsvollen Kompositionen bestens zu meistern. Jedenfalls hätte auch Polo Hofer beim Anhören seines «Kiosk» seine helle Freude gehabt.

Probelauf für Musiktag

Bevor Präsident Christian Kunz das Mikrofon an die versierte Moderatorin Tanja Baumberger übergab, begrüsste er die Besucher und Vereinsdelegationen. Fanfarenmässig eröffnete die Musikgesellschaft Oensingen unter der neuen Leitung von Christian Joseph mit «Rise of the Firebird» von Steven Reinecke das Hauptkonzert. Dynamisch und beeindruckend wurde dieser «Aufstieg des Feuervogels» vorgetragen. Und dann begann die Reise um die Welt. «Around the World in 80 Days» hat Otto M. Schwarz in Anlehnung an den US-amerikanischen Spielfilm nach Yules Verne aus dem Jahre 1956 für Blasmusik komponiert. Die abenteuerlichen Erlebnisse der Ballonfahrt in allen Erdteilen wurden musikalisch sehr transparent dargestellt. Am 16. Juni werden am Regionalmusiktag in Mümliswil die Experten dieses Stück zu beurteilen haben und, nach wenigen Verfeinerungen seitens der MG Oensingen, sicher eine gute Benotung abgeben.

Gelungene Premiere

Präsident Christian Kunz wollte in einem Kurzinterview den seit Januar im Amt stehenden Dirigenten Christian Joseph etwas näher vorstellen. Wie er zur Blasmusik gefunden habe, wollte er wissen? Seine Antwort: «Ganz einfach, ich bin erblich vorbelastet. Ich bin in die Fusstapfen meines Vaters getreten». Und was denn sein Ziel mit den Oensingern sei? «Ich möchte spannende Musik machen, die uns und dem Publikum gefällt».

Dies scheint bei der Premiere des neuen Dirigenten gelungen zu sein. Einerseits mit «La sera sper il lag», einem der schönsten Lieder aus dem Bündnerland, arrangiert von Thomas Rüedi und dem Konzertmarsch «Venezia» von Gaetano Fabiani. Der Schauplatz Venedig kam in diesem mit echter Italianità vorgetragenen Marsch sehr gut zur Geltung.

Auch nach der Pause gab es viele Schauplätze musikalisch zu geniessen wie in «Dancing on the Seashore» mit dem Trompeten und Posaunensolo ebenso auch dem andalusischen «Alcazar». Die Flamencoklänge fanden beim Publikum guten Anklang, gleichsam auch die Klänge des einstigen Kinohits «Dirty Dancing», rhythmisch wie auch tonlich exakt und genau vorgetragen.

Zum Abschluss gab es noch ein Medley mit dem Titel «Nena» arrangiert von Peter Kleine Schaars zu geniessen. Dabei blieb es aber nicht, wurden doch, wie nicht anders zu erwarten Zugaben verlangt, die nicht vorenthalten wurden.

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